Marathon-Landesmeisterschaften mit internationalem Flair in Rheine
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Tobias Heuser und Lasse Lausberg sichern sich Weltcup-Start
Foto: Henning Schoon
Es kommt nicht alle Tage vor, dass sich die Teilnehmer einer Westdeutschen Meisterschaft mit Nationalmannschaftsathleten anderer Länder messen dürfen. Die Titelkämpfe im Kanu-Marathon am vergangenen Wochenende in Rheine boten genau diese Möglichkeit: Knapp 40 ausländische Starter aus Italien, Frankreich, Estland, Niederlande und Luxemburg unter den insgesamt 140 Teilnehmern bescherten den NRW-Meisterschaften reichlich internationales Flair. Zudem galt der Wettkampf für die deutschen Athleten auch als Qualifikation für das Weltcup-Team des DKV. So hatten neben Sportlern aus NRW auch Vereine aus Berlin, Cottbus, Wiesbaden, Kiel, Neckarau, Mainz, Wusterwitz und Rendsburg gemeldet. Auf sie wartete mit der ausländischen Konkurrenz, insbesondere dem italienischen Marathon-Nationalteam der Junioren und LK, ein echter Prüfstein. Nur zweimal standen die italienischen Sportler bei ihren Starts nicht ganz oben auf dem Siegerpodest: Im C1 der Herren LK siegte mit Frantz Vasseur ein Athlet vom französischen Club ASL Canoe-Kayak St. Laurent-Blangy, bei dem eine kleine NRW-Delegation im November vergangenen Jahres zu Gast war, und im C1 der Junioren konnte sich Jannik Wienand von der KSG Wuppertal durchsetzen. Insgesamt aber schnitt das italienische Team mit sieben Siegen nicht unerwartet am erfolgreichsten ab. Von den NRW-Vereinen konnte vor allem der Kanu-Ring Hamm mit insgesamt fünf Siegen im Kajak der männlichen und weiblichen Schüler sowie der männlichen und weiblichen Jugend glänzen. Aus NRW-Sicht besonders erfreulich ist das Abschneiden von Tobias Heuser (AKC Oberhausen) und von Lasse Lausberg (WSV Rheine), die mit Platz eins und zwei im K1 der Junioren die Qualifikation für den Weltcup Ende Mai in Portugal geschafft haben.
Äußerst zufrieden durfte auch das Organisations-Team um Regattaleiter Markus Droste und Reinhard Ross sein. Sie hatten alle Register gezogen, um einen Top-Wettkampf auf die Beine zu stellen und dies ist ihnen auch gelungen. So gab es nicht nur von den Teilnehmern viel Lob, auch das Mitglied des ICF Kanu-Marathon Komitees Ruud Heijselaar zeigte sich bei seinem Besuch am Samstag in Rheine angetan von der Veranstaltung und DKV-Marathon Referent Jan Reger sprach von einer „super Veranstaltung, perfekt organisiert“. Man hätte den Organisatoren lediglich mehr Teilnehmer in einigen Rennen gewünscht, denn mangels Meldungen musste das eine oder andere Rennen leider abgesagt werden. Markus Droste bewertete die Teilnehmerzahl zwar insgesamt als „sehr gut für eine Westdeutsche Meisterschaft“, sprach aber zugleich davon, den internationalen Part künftig noch ausbauen zu wollen. Ohne die internationalen Teilnehmer wäre z. B. am Wochenende das Rennen der Damen Leistungsklasse nicht zustande gekommen und auch im Canadier wäre die ohnehin schon dünne Konkurrenz ohne die italienischen und französischen Athleten noch spärlicher gewesen. Den Entscheidungen der Westdeutschen Meisterschaften angesichts überschaubarer Teilnehmerfelder aus NRW durch die Teilnahme ausländischer Teams mehr Attraktivität zu verleihen, hat durchaus Charme und wäre auch ganz im Sinne des Bürgermeisters der Stadt Rheine Dr. Peter Lüttmann, der am Sonntag die Siegerehrungen vornahm: „Rheine hat rund 75.000 Einwohner, fast jeder Dritte ist Mitglied in einem Sportverein. Wir haben die Ems vor der Haustür und wenn hier solche attraktive Veranstaltungen wie die Marathon-Regatta stattfinden, dann ist das super für die Stadt. Ein solches Event unterstützen wir gern“, so das Stadtoberhaupt.
Zahlreiche Fotos der Veranstaltung und die Ergebnisse sind direkt beim WSV Rheine zu finden.
Text: H.-P. Wagner