Rückblick auf die Freestyle EM in Graz
Freestyler aus NRW bei der Europameisterschaft in Graz vertreten
Vom 27. bis zum 31. August fand die diesjährige Kanu Freestyle Europameisterschaft im österreichischen Graz statt.
An der Muglwave waren insgesamt 14 Nationen vertreten, die sich bei heißen Temperaturen um die 33 Grad im K1 und C1 gegeneinander messen wollten. Die Deutsche Nationalmannschaft reiste mit 23 Teilnehmenden an und gehörte damit zu einer der großen Startgruppen.
Aus NRW konnten sich vom KC Wiedenbrück-Rheda für die Damen im K1 Nele Barwich qualifizieren und ebenfalls aus diesem Verein im K1 bei den Junioren Mads Barwich und Justin Niermeier. Vom Kanu Club Zugvogel aus Köln qualifizierte sich Naya Daruwala im K1 und im C1 in der Damenklasse.
Mads hatte das Glück, in seinen Sommerferien bereits in Graz campieren zu können, um sich auf die EM vorzubereiten. Alle anderen Teilnehmenden aus NRW reisten zum Teil erst zum Nationentraining am Wochenende vor Beginn der EM an.
Durch die gute Vorbereitung steigerte Mads sein Potential und zeigte Moves, die andere zum Staunen brachten. Doch leider sollte dies nicht lange anhalten. Wenige Tage vor der Europameisterschaft verletzte er sich beim Fahrradfahren am Fuß und musste das komplette Nationentraining aussetzen. Erst einen Tag vor den Wettkämpfen konnte er mit einem abgeklebten Fuß wieder in sein Boot steigen.
Am Mittwoch begannen die Wettkämpfe mit den Damen und Naya hatte das harte Los, im ersten Heat bereits als dritte Kanutin zu starten.
Die ersten Heats sind eher ungerne genommen, weil sich die Judges meist noch in ihrer Rolle einfinden müssen. Nele war im letzten Heat eingeplant. Mit 35 Starterinnen war bei den Damen ein großes Teilnehmerfeld vorhanden und in der Vorrunde war das Ziel, unter die Top 20 zu kommen.
Trotz aller Aufregung und der frühen Startzeit lief es bei Naya in den Vorläufen recht gut. Da die Punkte nicht gezeigt wurden, wusste keine Starterin, an welcher Position sie sich befand. Also konnten alle nur von 9:30 Uhr bis 11:25 Uhr warten, bis die Punkte für alle 35 Starterinnen ausgefahren waren.
Für Naya reichte es mit einer Gesamtpunktzahl von 500 Punkte für einen 17.Platz und somit einen Einzug ins Viertelfinale. Nele verpasste den Einzug ins Viertelfinale nur ganz knapp und musste sich leider mit 383,33 Punkten auf dem 22. Platz einreihen.
Direkt im Anschluss starteten die beiden anderen Teilnehmer aus NRW in der Kategorie K1JM.
Hier hatte Justin das Los, im ersten Heat zu starten und Mads fand seinen Startplatz im vierten Heat.
Doch leider konnten weder Justin noch Mads ihre Leistungen abrufen. Justin hatte wenig Erfahrung in der Muglwave und tat sich schwer, seine Moves zu platzieren. Bei Mads, der zuvor im Training immer wieder alle mit seinen hohen und auch schweren Tricks beeindrucken konnte, war am Beginn der Europameisterschaft leider nicht in seiner besten Form.
Auch die beiden mussten auf ihre Punkte bis nach dem Lauf des 27. Starters warten. Für Justin reichte es leider nur für Platz 27 und mit 323,33 Punkten deutlich unter seinen sonstigen Leistungen. Mads erreichte 825 Punkte. Eine sehr gute Leistung in einem Wettkampf nur leider nicht die Punktzahl, die er zuvor im Training gezeigt hat. Es reichte nur für Platz 14 und damit keinen Einzug ins Halbfinale.
Somit endete der erste Tag der Europameisterschaft aus Sicht von drei Teilnehmenden aus NRW nicht ganz so wie erhofft.
Am zweiten Tag startete Naya aus Köln am Vormittag im C1 und auch hier hatte sie sich als Ziel gesetzt, unter die Top 10 zu kommen und den Einzug ins Halbfinale zu erreichen, bevor sie am Nachmittag im K1 im Viertelfinale starten durfte. Im C1 schaffte sie mit einem 7.Platz (413 Punkte) den Einzug ins Halbfinale und konnte mit dieser Leistung am Nachmittag in ihre K1 Läufe starten. Hier schaffte sie es, ihre Punkte vom Vortag noch zu steigern und eine Gesamtpunktzahl von 560 Punkte gutgeschrieben zu bekommen. Leider belegte sie mit dieser Punktzahl „nur“ Platz 18 und war damit nicht für das Halbfinale qualifiziert.
Doch es stand ja noch das Halbfinale im C1W an, welches am dritten Tag ausgefahren wurde. Obwohl Naya beim Entry flushte, fuhr sie noch gute Punkte ein. Leider konnte sie aber die Punktzahl vom Vortag nicht halten und erreichte im Halbfinale mit 233,33 Punkten einen 8.Platz.
Die Deutschen Freestyler erreichten insgesamt sehr gute Platzierungen und darunter
1 Gold (K1JM- Tim Rees),
1 Bronze (K1W- Merle Hauser)
1 Bronze (C1M – Sebastian Nelle)
1 Bronze (C1W- Anica Schacher).
Bei unseren Freestyler/innen aus NRW waren viele Moves vorhanden, die jedoch bei den Judges nicht oder nicht voll bewertet wurden. Hier können alle ihr Potential noch etwas verbessern, um auch bei den nächsten Wettkämpfen wieder gute Platzierungen zu erreichen. Trotz der wenigen Trainingsmöglichkeiten in NRW sind die gezeigten Leistungen beachtlich und die Teilnehmenden aus Wiedenbrück und Köln können stolz auf sich sein.
Als nächstes großes Ziel steht die Kanu Freestyle-Weltmeisterschaft im Juni 2025 in Plattling, Bayern an. Hierfür wollen sich unsere Sportler/innen aus NRW natürlich auch wieder qualifizieren.
Bilder und Text: Sylvia Daruwala