Vereinsumfrage des DOSB zur Energiekrise

Die Auswertung der bundesweiten Umfrage des DOSB und der 16 Landessportbünde zur Lage der Vereine in der Energiekrise zeigt bedenkliche Ergebnisse.

LSB bietet Hilfe für betroffene Vereine - Digitale Infoveranstaltung zu Energie-Einsparpotenzialen bei Sportvereinen - 7. November 2022 von 17:00-18:30 Uhr
„Sportvereine in der Energiepreiskrise – Kurzfristige Hilfen und nachhaltige Veränderungen“

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Der organisierte Sport in Deutschland trägt als größte Bürgerbewegung des Landes mit seinen rund 87.000 Sportvereinen in erheblichem Maße zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Gesundheit der Bevölkerung bei. Insbesondere nach zwei schwierigen, coronageprägten Jahren, kehren die Menschen wieder vermehrt in die Vereine zurück. Umso bedenklicher sind die Ergebnisse der bundesweiten Umfrage des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der 16 Landessportbünde (LSB) zur Lage der Vereine in der Energiekrise, an der sich bis zum 23. Oktober 5.696 Sportvereine aus allen Bundesländern beteiligt haben.

Die Umfrage, die vom Institut für Sportstättenentwicklung (ISE) durchgeführt wurde, zeigt, dass mehr als 40% der Vereine starke Auswirkungen durch die Energiekrise erwarten. Dazu gehören u.a. Einschränkungen des Trainingsbetriebs, Schließungen einzelner Abteilungen oder Mitgliederrückgänge. Rund 6% der befragten Vereine fürchten sogar eine akute Existenzbedrohung, also die Auflösung des Vereins. Zum Vergleich: Rückblickend auf die Corona-Pandemie gaben lediglich 26% der Vereine in der aktuellen Umfrage an, dass sie starken Auswirkungen ausgesetzt waren, knapp 2% gaben an, dass sie existenzbedroht gewesen seien.

 

DOSB-Präsident Thomas Weikert zeigt sich in Anbetracht dieser Ergebnisse besorgt um die Sportvereinslandschaft: „Die Sportvereine in Deutschland sind stark und haben nicht zuletzt während der Pandemie ein enormes Durchhaltevermögen bewiesen. Aber die Reserven sind so gut wie aufgebraucht und spätestens mit den zu erwartenden, deutlich erhöhten Abschlagszahlungen stehen insbesondere die vielen tausend Vereine mit eigenen Sportanlagen vor teilweise existenzbedrohenden finanziellen Belastungen. Dabei ist es gerade jetzt enorm wichtig, dass die Sportvereine gestärkt werden und offen bleiben, damit Menschen dort Gemeinschaft erleben, sich zusammen bewegen und vom schwierigen Alltag ablenken können. Damit die Sportvereine gut durch den Winter kommen, braucht es so schnell wie möglich Hilfe aus der Politik, von Bund und Ländern. Wir gehen davon aus, dass die Sportvereine durch die vorgeschlagenen Maßnahmen der Gaspreiskommission entlastet werden. Zudem sollten sie für den ebenfalls diskutierten Härtefallfonds antragsberechtigt sein. Die Signale, die wir aus der Politik erhalten, stimmen mich positiv, aber jetzt geht es um eine zügige und konkrete Umsetzung.“

Und auch der LSB NRW hat heute noch einmal auf die stetigen Gespräche mit der Politik hingewiesen:
"Wie wir in den letzten Tagen in Gesprächen mit Politik und Medien gebetsmühlenartig wiederholen, geht es jetzt vordringlich darum, baldmöglichst Klarheit über die konkrete Gestaltung der Kostenbremsen/Preisdeckel von der Bundesebene zu erhalten, damit Vereine konkret kalkulieren können, was auf sie zukommt. Zweitens benötigen wir für dann ggf. noch vorhandene Lücken, die die Vereine nicht selbst schließen können, einen Härtefallfonds des Landes NRW für seine Sportvereine."

Die gesamte Pressemittieilung des DOSB gibt es hier

Alle Schaubilder zur Umfrage des DOSB zur Energiekrise gibt es hier im Download: